Dienstag, 15. März 2016

Gastblogbeitrag von Daniela mit Noah

Gerne biete ich in meinem Blog auch Platz für Gastblogbeiträge an. Es ist doch bestimmt langweilig, immer nur von uns zu lesen...oder aber es ist total interessant,  wie andere Familien mit ihren Kindern mit DS umgehen, leben und deshalb dürfen sie hier gern ihre Erfahrungen auch kundtun. 

Du auch! Nur Mut...Schreib mich einfach an :-)

Also, heute schreibt Daniela, ich kenne sie aus einem DownSyndrom-Forum

Hallo,

das ist er nun also – mein allererster Blogbeitrag! Erstmal herzlichen Dank an Grit für die Einladung, als Gast in ihrem Blog zu schreiben!

Ich heiße Daniela, bin 39 Jahre alt und wohne mit meinem Mann André und unseren Kindern Noah und Greta in Neumarkt (Oberpfalz) – als gebürtige Ostwestfalen war der Umzug nach Bayern schon ein ganz schönes „Wagnis“ für uns :-)

Im November 2008 wurde Noah geboren – so richtig eilig hatte er es damit nicht, er kam zwei Wochen nach dem errechneten Termin nach Einleitung auf die Welt. Vier Tage nach seiner Geburt nahm mich eine Assistenzärztin zur Seite und teilte mir mit, dass bei Noah der Verdacht auf Trisomie 21, also das Down-Syndrom, bestehe. Es wurde eine Chromosomenanalyse veranlasst, die diesen Verdacht nach einer Woche Hoffen und Bangen bestätigte. Erstmal ein Schock für uns, gleichzeitig aber auch die Erleichterung, dass keine weiteren Diagnosen wie z.B. ein Herzfehler vorlagen. Im Familien- und Freundeskreis wurde Noah herzlich und ohne Vorbehalte aufgenommen, und auch für uns war immer klar, dass er so „normal“ wie möglich aufwachsen und behandelt werden soll! So war ich mit Noah z.B. beim PEKiP, beim Kinderturnen und im Musikgarten und habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass „die Leute“ um so offener und unbefangener mit Noah (und uns) umgehen, je offener und unbefangener wir selbst das tun und je mehr wir bereit sind, Fragen zu seiner Behinderung zu beantworten. Leider steckt in den Köpfen vieler Menschen wohl immer noch eine reichlich antiquierte Vorstellung von Menschen mit Down-Syndrom fest, gegen die nur eins hilft: Teilhabe! Damit meine ich nicht nur die Gesellschaft, in der zweifellos noch reichlich Handlungsbedarf besteht, sondern auch die betroffenen Familien – wenn die Leute sehen, dass man mit seinem Kind ganz normal umgeht, am Leben teilnimmt und trotz Behinderung eine glückliche Familie sein kann, werden Berührungsängste abgebaut.



Inzwischen ist Noah sieben Jahre alt und hat sich wunderbar entwickelt, auch dank seiner „kleinen“ Schwester Greta, die zwei Jahre nach ihm geboren wurde – motorisch ist er schon immer sehr fit gewesen, sein Sprachverständnis ist ebenfalls sehr gut (wenn er will...). Schwierig sind seine Sprachentwicklung und das Essen – feste Nahrung nimmt Noah bis heute nicht zu sich. Wir haben die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben, dass er irgendwann mal herzhaft in eine Semmel beißen wird! Hobbys hat er auch, wie jedes Kind: Er reitet und ist seit einem Jahr Mitglied in einer Kindertanzgruppe. Im September ist Noah in die Schule gekommen, ein weiterer Meilenstein, den er bis jetzt ebenfalls wunderbar meistert – wir sind sehr gespannt, wie es weitergeht!


Liebe Daniela, und wir sind auch gespannt. Gerne darfst du dich wieder melden. Danke für deine Worte.
Viele Grüße von uns :-)

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