Donnerstag, 2. April 2015

Schau mir in die Augen

Nicht vergessen!


Kennt ihr meinen langhaarigen, ungepflegt aussehenden Jesus?

Sein Tag war im Prinzip schon der Dienstag, weil...
...hinter Schule steht nun ein Häkchen und in seinem Gesicht ein klitzekleines Lächeln deshalb.

Froh müsste auch ich sein nach fast 10 jähriges Zittern beim Klingeln meines Telefones. Na gut, seine erste Grundschullehrerin sagte damals,  er schafft höchstens die 6. Klasse. Geschafft hat er ja mehr, in mehreren Schulen- zuviel Schulen würde ich jetzt mal sagen. Schwer zu beschulen so ein störrischer, aggressiver, wortgewaltiger, verzogener Kerl. Nur wenige Mitmenschen verstehen uns/ihn überhaupt, sogar das Anzweifeln der Diagnose, die von Fachleuten gestellt wurde, kommt Nichtfachleuten über die Lippen.
Dieses Jahr habe ich,  trotz des wirklich grauenhaften Schulalltages, das erste mal von "Scheiß Autismus" gesprochen. Es wird nicht besser, Inklusion herrscht noch nicht mal in den Köpfen, wie soll die da in Schulen, Berufsschulen und Institutionen Einzug halten. Es wird nämlich sortiert...aussortiert!

Erstmal gibt es nun Schulaufgaben via frei Haus und dann müssen wir weitersehen, dieses eine Puzzle-Teil finden, meinte letzens der Psychologe, der Sohnemanns Leistungsstand getestet hat. Verblüfft selbst war er über dessen Ergebnis, also jedenfalls sah er verblüffend verblüfft aus. Ein kluger junger Mann also, mit großen gravierenden Unterschieden dann zur Kommunikation und Sprache- also das, was ja wohl den Autismus ausmacht.

Als Mutter gucke ich derzeit etwas sorgenvoll, aber trotzdem voller Optimismus in die Zukunft meines Kindes. Schlaflose Nächte und ein rauchender Kopf tagsüber, aber heute, an seinem "Tag" bekommt er mal ne Tüte Tabak. Und ja, steinigt mich, ein Friseurgutschein wäre besser, aber der liegt dann in 10 Jahren immer noch rum.



Liebe Leser, macht eines:

 Nehmt eure Kinder so wie sie sind!

Nehmt sie in den Arm- Autisten mögen das eher nicht, freut euch mit Ihnen- auch wenn sie euch ihre Freude nicht zeigen, nehmt ihnen die Angst- vor Menschenmengen und für sie undurchsichtigen Dingen.

Seid einfach Eltern mit dickem Fell.

Eine tolle Adresse für Autisten und deren Eltern im Erzgebirge ist die Aussenstelle des Autismuszentrum Chemnitz in Annaberg.

Liebe Autisten, ihr müsst niemandem in die Augen schauen,
schaut einfach nach vorn.

Macht diesem Tag heute zu Eurem. Alles alles Gute Euch!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen